Medienmitteilung Zürich, 9. November 2016
DIE SP WEHRT SICH GEGEN MEHR FLUGLÄRM IN ZÜRICH NORD
Der Sachplan Infrastruktur Luftfahrt sieht eine massive Ausdehnung der Flugbewegungen über Zürich Nord vor. Die SP Schwamendingen wehrt sich dagegen, dass über einem der dichtest besiedelten Gebieten, welches bereits heute 27 % der Fluglärmbelastung übernimmt, zusätzlicher Fluglärm entsteht.
Kein Anlass für Erhöhung der Flugbewegungen
Die Bewegungszahlen am Flughafen Zürich verharren seit mehr als zehn Jahren auf gleichem Niveau. Eine Erhöhung von 265‘000 auf 346'000 Flugbewegungen pro Jahr ist nicht nur unrealistisch, sondern auch nicht erstrebenswert. Sie widerspricht sowohl den bundesrätlichen Klimazielen als auch dem Flughafengesetz des Kantons Zürich, dass die Flugbewegungen pro Jahr auf 320‘000 begrenzt.
Skepsis gegenüber einer Pistenverlängerung
Bei Pistenverlängerungen besteht die erhebliche Gefahr, dass sie zu Kapazitätssteigerungen und damit zu einer Mehrbelastung der Bevölkerung in Sachen Lärm und Luftqualität führen. Dem gegenüber steht, dass Pistenverlängerungen zu Flugbetriebsvarianten führen könnten, welche weniger Lärmbetroffene erzeugen. Für die SP Schwamendingen kommen Pistenverlängerungen der Pisten 28 und 32 nur in Frage, wenn dies zu keiner Kapazitätserhöhung und zu einer Reduktion der Lärmbetroffenen führt.
Keine weitere Erosion der Nachtruhe
Die im Flughafengesetz festgelegte Nachtruhe von 7 Stunden ist das absolute Minimum. Sie darf auch durch den bereits heute zunehmenden Verspätungsabbau zwischen 23 und 23:30 Uhr nicht noch weiter verschlechtert werden. Neu sind sogar 12’800 statt wie bisher 10‘300 Flugbewegungen zwischen 22 und 23 Uhr geplant. So wird der Verspätungsabbau zunehmen und die Nachtflugsperre droht zur Farce zu werden. Die SP Schwamendingen setzt sich für eine Ausdünnung der Flugbewegungen zwischen 22 du 23 Uhr ein.
Weder Südstarts geradeaus noch mit Rechtskurve
Ursprünglich waren 1‘000 Südstarts bei Nebel und Bise vorgesehen, mittlerweile sind es 13‘000. 13‘000 Südstarts geradeaus über dichtest besiedeltes Gebiet sind keine Ausnahme! Mit dieser Anzahl wird diese Abflugvariante zur Regel: Damit würde nicht nur der ZFI massiv überschritten, auf den Flughafen kämen hohe Lärmentschädigungsforderungen zu. Mit diesen Südstarts geradeaus würde der Süden einiges mehr als die 27% der Fluglärmbelastung von heute übernehmen. Gleiches gilt für die Südstarts mit Rechtskurve über den Kreis 11. Im Kreis 11 leben 75'000 Menschen, Tendenz steigend. Es gibt weder eine betriebliche Notwendigkeit noch entspricht diese Planung dem geäusserten Volkswillen. Ganz abgesehen von den schweren Konsequenzen eines Unfalls über dichtest besiedeltem Gebiet, die systematisch ausgeblendet werden. Die SP Schwamendingen fordert darum einen generellen Verzicht sowohl der Südstarts geradeaus als auch der Südstarts mit Rechtskurve.
Weitere Auskünfte erteilt:
• Marcel Savarioud, Gemeinderat SP Zürich 12, 079 755 20 10